Klimawandel verstärkt Naturgefahren

Langzeitmessungen belegen die Klimaveränderung in der Schweiz. Besonders in den letzten Jahren sind die Temperaturen in allen Landesteilen deutlich angestiegen. Neun der zehn wärmsten Jahre seit Messbeginn liegen im 21. Jahrhundert. In Zukunft droht extremeres Wetter mit trockenen Sommern, heftigen Niederschlägen und mehr Hitzetagen. Auch der Kanton Luzern ist von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.

Messungen zeigen eindeutige Beweise

Seit 1864 gibt es in der Schweiz verlässliche Langzeitmessungen, welche die Veränderung des Klimas aufzeigen. Sie verdeutlichen, dass es heute in der Schweiz in allen Landesteilen entschieden wärmer ist als früher. Allein über die letzten 150 Jahre ist die bodennahe Lufttemperatur um etwa 2,5° C gestiegen. Dieser Anstieg liegt klar über dem weltweiten Durchschnitt. Zudem fanden sieben der wärmsten Jahre nach 2010 statt. Eine Zunahme der Intensität und Häufigkeit misst man auch bei den Starkniederschlägen.

Selbst mit globalem Klimaschutz sind die Auswirkungen des Klimawandels im Kanton Luzern einschneidend und bringen für die gesamte Gesellschaft grosse Herausforderungen mit sich. Es erwartet uns extremeres Wetter mit trockenen Sommern, heftigen Extremniederschlägen und mehr Hitzetagen.

Starkniederschläge im Wandel

Die Messungen zeigen, dass die Starkniederschläge in den letzten 100 Jahren um rund 10 % intensiver und rund 30 % häufiger geworden sind. Es ist damit zu rechnen, dass sich dieser Trend mit fortschreitendem Klimawandel weiter verstärkt.

Stark- und Extremniederschläge werden gemäss den Klimaszenarien in allen Jahreszeiten zunehmen – vor allem aber im Winter. Aufgrund des Anstiegs der Schneefallgrenze erfolgt der Niederschlag vermehrt als Regen. Trifft dieser auf Schnee, ist mit einer besonders grossen Abflussmenge zu rechnen. Die Folge sind häufigere Winterhochwasser.

Mit der Zunahme der Starkniederschläge werden auch Überschwemmungen extremer und vermehrt auftreten. Die häufigeren Niederschläge sowie die Zunahme des Oberflächenabflusses erhöhen ausserdem das Risiko von Erdrutschen, insbesondere von Hangmuren und Murgängen.

Hitzeextreme in der Schweiz

Die Höchsttemperaturen werden in den kommenden Jahren steigen. An den heissesten Tagen im Sommer könnte es über 5° C wärmer sein als heute. Für das Jahr 2060 rechnet man mit durchschnittlich zehn bis zwanzig Hitzetagen in der Stadt Luzern. Zum Vergleich: Zwischen 1982 und 2010 waren es durchschnittlich nur sechs Hitzetage pro Jahr.

Im Gegensatz zu den Starkniederschlägen nimmt die mittlere Niederschlagsmenge laut den Klimaszenarien in den Sommermonaten ab. Durch die hohen Temperaturen verdunstet das vorhandene Wasser schneller. Folglich werden die Böden trockener und die Wasserstände sinken. Dies sowie die höheren Wassertemperaturen haben negative Auswirkungen auf die Wasserqualität und die Gewässerökologie.

Gemeinsam die Herausforderungen anpacken

Nicht alle Folgen des Klimawandels sind vorhersehbar. Lokale Effekte wie Starkwinde, Gewitterzellen oder Hagel werden in den Klimamodellen nicht explizit behandelt. Neben Modellunsicherheiten erschweren die natürlichen Schwankungen, denen das Klima unterliegt, die Prognosen.

Es ist davon auszugehen, dass lokale Wetterextreme mit der weiteren Erwärmung der Atmosphäre häufiger auftreten. 1° C wärmere Luft enthält 7 % mehr Wasser. Auf diese Szenarien müssen wir uns vorbereiten, damit die Schäden durch Natur­gefahren tragbar bleiben.

Im Kanton Luzern befassen sich verschiedene Stellen mit dem Thema Klimaveränderung. Alle verfolgen das Ziel, die klimabedingten Risiken für Natur und Gesellschaft zu minimieren und somit die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu steigern. Die Herausforderungen des Klimawandels können Behörden, Bevölkerungsschutz, Fachleute und wir alle nur gemeinsam bewältigen.

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